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Verflucht!

 

Zunächst eine Vorbemerkung: Diese Geschichte ist nicht nett! Zartbesaitete Gemüter sollten sie nicht lesen! Denn es geht um eine Familie, bei der schon "ab Werk" etwas schief gelaufen ist, was dann fatale Folgen hat...

 

 

 

Mit dem Add On Vier-Jahreszeiten erhält die EA-Familie Ottomas die Möglichkeit, nach Micville zu ziehen. Und sie macht von dieser Möglichkeit auch recht schnell Gebrauch.

 

 

 

Das alte, leerstehende Haus der Campers in der Blumenstraße ist ideal für sie, weil es über so viele Zimmer verfügt. Allerdings bleibt dadurch am Anfang kaum Geld für die nötigste Einrichtung.

 

 

 

Hans-Peter ist Anfang 30 und Sportjournalist. Um aufzusteigen, bräuchte er u.a. 9 Freunde. Aber bisher kennen die Ottomas kaum jemanden hier. Er hofft, dass seine Kinder seine Sportbegeisterung teilen. So steht es jedenfalls in seiner Biographie. Trotzdem ist sein eigentlicher Lebenswunsch, ein Starkoch zu werden.

 

 

 

Seine Mutter Luise freut sich schon auf noch mehr Enkel. Drei hat sie ja schon. Sie ist 59 und arbeitet nachmittags als Hilfslehrerin. Ihr Wunsch, 6 Enkel zu haben, kann sich nicht erfüllen, weil in einem Haushalt nur bis zu 8 Sims leben dürfen. Damit ihre Schwiegertochter sechs Kinder bekommen kann, müsste sie also ins Altersheim ziehen. Aber ob sie das will?

 

 

 

Hans-Peters Frau Susanne ist ebenfalls Anfang 30 und mal wieder hochschwanger. Sie ist Grundschullehrerin und hat wegen der vielen Geburten noch jede Menge Urlaubstage. Am liebsten wäre sie allerdings eine Superspürnase.

 

 

 

Der Älteste, David, ist etwa 16 und will an die Spitze der Musik-Karriere. Er hat auch schon einen Schülerjob als Plattenladenverkäufer. Er mag Fitness und gute Düfte. Aber Sport interessiert ihn kaum, auch wenn sein Outfit das vermuten lässt. Er trägt es wohl eher seinem Vater zuliebe.

 

 

 

Sonja ist etwa 7 und interessiert auch nicht für Sport, aber für die Schule und für Spielzeug. Bis jetzt kennt sie nur den gleichaltrigen Dan Farmer.

 

 

 

Wenigstens der zweijährige Moritz scheint die Sportbegeisterung seines Vaters zu teilen. (Jedenfalls gehört das zu seinen Interessen, die Hobbies aus dem späteren Add On "Freizeit-Spaß" gibt es ja noch lange nicht.)

 

 

 

Zunächst verläuft alles normal: Hans-Peter geht als Journalist mittags zur Arbeit.

 

 

 

Wie unter Sims üblich, zeigt man sich schon am ersten Tag gastfreundlich und lässt die ganzen neugierigen Nachbarn ins Haus: Toni Galan und Susan Camper haben dabei allerdings irgendein Eifersuchtsproblem miteinander. Susan Camper ist übrigens in diesem Haus aufgewachsen, bis ihre Familie was Besseres gefunden hat. Wie man an ihrem Alter unschwer erkennen kann, ist das schon lange her.

 

 

 

Auch Walter Penner und Anna Moosmayer sind gekommen und werden verköstigt. So lernt man sich kennen.

 

 

 

Das Obergeschoss im Überblick: Ein Bett und eine Deckenlampe pro Schlafzimmer. Mehr ist finanziell noch nicht drin. Die Badewanne mit Duschvorhang reißt ein großes Loch in die klamme Kasse.

 

 

 

Auch unten bisher kaum Möbel. Großmutters Zimmer mit angeschlossenem Bad liegt im hinteren Teil. Ansonsten ist hier viel Platz im riesigen Wohnzimmer. Im vorderen Teil des Hauses befinden sich Esszimmer und Küche.

 

 

 

David bringt Michaela Frings mit. Er wird von seiner Schulkameradin sofort angeflirtet, aber er mag sie nicht.

 

 

 

Susanne bekommt Zwillinge: Volker und Heinz. Jetzt wird es richtig stressig. Und mysteriös. Denn damit nimmt das Unheil seinen Lauf. Aber das ahnen bisher weder die Eltern noch die Stadtverwaltung.

 

 

 

David ist an der Spitze der Schüler-Karriere und arbeitet nun als Caféhaus-Ton-Ingenieur. Jetzt fehlt ihm nur noch nettes Mädchen als Freundin zum perfekten Glück.

 

 

 

Hans-Peter findet, dass Moritz ihm ähnlich sieht.

 

 

 

Susanne will mal befördert werden und Extra-Geld wäre auch gut, also geht sie einen Tag arbeiten. Vorher hat sie ein Kindermädchen engagiert, um ihre Familie zu entlasten.

 

 

 

Doch die Kinderfrau macht keinen sehr fähigen Eindruck. Sie gibt den Kindern permanent neue Fläschchen und legt sie in die falschen Gitterbettchen. Hans-Peter ist genervt und schickt sie bald wieder weg. Susanne hat ihre Beförderung erhalten und bleibt ab jetzt wieder zu Hause.

 

 

 

Moritz kommt nun schon in die Schule. Die langen Haare gefallen seinen Eltern zwar nicht, aber sie wollen modern sein, auch wenn sie im Grunde erzkonservativ sind.

 

 

 

Die Zwillinge schreien oft grundlos. Irgendetwas stimmt nicht mit ihnen. Doch weder Susanne noch Hans-Peter gehen der Ursache auf den Grund.

 

 

 

Die Kleinen wachsen bald heran und zeigen schließlich ihren Charakter: Heinz ist schlampig und sehr mürrisch, aber ziemlich extrovertiert und aktiv.

 

 

 

Volker dagegen ist viel netter, aber ziemlich faul. Bisher ist noch niemand auf die Idee gekommen, mal einen Blick in den Stammbaum zu werfen. Warum auch?

 

 

 

Sonja und Moritz sind brave Schüler. Sie fallen kaum auf. Die meisten Kinder von Micville ignorieren sie einfach.

 

 

 

Hans-Peter berichtet über einen Sport-Skandal und wird Enthüllungsjournalist. Auf die Idee, das Geheimnis seiner eigenen Familie zu enthüllen, kommt er allerdings nicht. Noch nicht...

 

 

 

An ihrem 65-sten kommt Luise von ihrem Rentnerjob nach Hause und wird schon erwartet.

 

 

 

Sie stirbt - äußerst theatralisch - an Ort und Stelle am Straßenrand. Die Versicherung entschädigt die Familie unbürokratisch und unverzüglich mit der stattlichen Summe von insgesamt 13.100 §.

 

 

 

Einen Augenblick später kommt Sonja schlagartig ins Teenageralter. Sie steht auf Vampirismus und Make-Up, mag aber keine ganz geschminkten Gesichter. Das junge Ding bildet sich allen Ernstes ein, eines Tages Bürgermeisterin zu werden.

 

 

 

Dieser seltsame Junge namens Andy Walton hat sie zu einem Date eingeladen. Aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen ist sie von dem Außenseiter fasziniert.

 

 

 

Sie hat viel Spaß mit ihm. Schließlich küssen sie sich sogar. Für beide das erste Mal.

 

 

 

An einem anderen Tag ist die ganze Clique mit Andy ausgegangen. Auch Sonja durfte mitfahren. Es war sogar ein Vampir im Stadtpark. Leider hat sie ihn verpasst, wo sie doch so drauf steht. Er ist gleich wieder verschwunden, nachdem er einen Espresso getrunken hat.

 

 

 

Andy kommt zu Besuch und hat einen merkwürdigen grünlichen Typen im Schlepptau. Der heißt angeblich A2 und war der letzte Kunde gestern beim Trödelverkauf bei Andy zu Hause. Andy wohnt nämlich allein mit seinem Vater in einer Art Hütte an der Steilküste, weil sich seine Eltern "auf Probe" getrennt haben...

 

 

 

Gut, dass Hans-Peter das alles nicht weiß und hinten keine Augen hat. Er findet die Frisur dieses Jungen untragbar und spielt schon mit dem Gedanken, ihn wegzuschicken. David dagegen bekommt den Kuss aus nächster Nähe mit. Einerseits widerspricht diese Szene seiner Erziehung, anderseits hätte er gern selbst seinen ersten Kuss. Schließlich ist er doch der Älteste.

 

 

 

Dieses seltsame Verhalten hat A2 auch schon bei den Waltons gezeigt. Sonjas Mutter Susanne ist von den Gästen jedenfalls nicht begeistert. Solche Sims entsprechen nicht ihren Wertvorstellungen.

 

 

 

Hans-Peter und Susanne sind eigentlich recht glücklich. Beide zeichnen sich durch eine ausgeprägte Frömmigkeit aus. Als blutjunges Ding kam Susanne in Kontakt mit einer religiösen Gemeinschaft, die sich "Moderne Jesus-Nachfolger"* nennt. Doch dann lernte sie Hans-Peter kennen, der meinte, das sei ja alles ganz schön, aber nicht konsequent genug. Außerdem gebe er nicht nur einen Gott, sondern gleich mehrere. An der Spitze stehe eine Gottheit namens Ea. So wurden die beiden Anhänger der "Wahrhaft Tugendhaften Götterdiener".

 

* kleine Anleihe aus Naikes Geschichte "Auf Gedeih und Verderb" (Link zu finden bei Links. Logisch.)

 

 

 

Klein-Moritz spült in der Nacht ein paar vergessene Teller ab. Er kann nicht mehr schlafen, weil er krank ist und sich früh ins Bett gelegt hat.

 

 

 

Die Kleinen entwickeln sie sich bisher problemlos. Doch dann wird Susanne vom Einwohnermeldeamt von Micville darüber unterrichtet, dass es Unstimmigkeiten bezüglich der Vaterschaft bei Volker und Heinz gibt. Bis zur endgültigen Klärung wird die Familie angewiesen, jeglichen Kontakt zu den Einwohnern der Stadt zu vermeiden.*

 

Dann passiert erstaunlicherweise jahrelang nichts. Was nach Susannes Meinung vielleicht auch daran liegt, dass der längst verstorbene Peter Simson der Vater der Zwillinge sein soll! Die Beamten halten sich wohl bedeckt, weil Peter Simson pikanterweise der Sohn des (angeblichen) Stadtgründers Adam und außerdem der Großvater der amtierenden Bürgermeisterin Susanne Simson ist. Ja, auch die heißt Susanne, was die Aktenlage noch verworrener macht.

 

* Damals tauchten die ersten Berichte auf, dass dieser Bug zu Schäden an den Charakterdateien bei Sims führen kann, die in Kontakt mit der Familie Ottomas kommen.

 

 

 

Viele Jahre später erwacht die Familie aus ihrem "Dornröschenschlaf": Susanne hatte einen bösen Traum. Die Göttin Ea hat sie verflucht, weil Hans-Peter nicht der Vater der Zwillinge ist. Ihrem Mann hat Susanne aus Scham und Angst, dass er eifersüchtig werden könnte, bisher noch nichts von diesem ungeheuerlichen Verdacht erzählt. Also lässt sie dieses entscheidende Detail auch weg, als sie ihm von ihrer übersinnlichen Erfahrung erzählt. Und so ist es auch kein Wunder, dass er glaubt, die Götter erwarten erheblich mehr Frömmigkeit und "wahre Tugend" von ihnen.

 

 

 

Susanne hat also gelogen, als Hans-Peter unangenehm bohrende Fragen gestellt hat. Aber die Götter lügen nicht, da ist sie sicher. Sofort kramt sie das uralte Handbuch "Wahre Tugend für fromme Diener der Götter" hervor. Susanne war ja schon immer leicht empfänglich für alle Arten von Heilsbringern und Berichten von übersinnlichen Begebenheiten. Also vertraut sie den Weisungen in diesem Machwerk aufs Wort. Sie interpretiert die bildhaften Gleichnisse so:

 

 

 

Wenn einem die Gottheit Ea im Traum erscheint, müsse man auf ein Zeichen des Himmels zu warten und unverzüglich auf den Pfad der wahren Tugend zurückkehren.* Von den Gottlosen müsse man sich in jeden Fall fernhalten.

 

Susanne wird klar, dass das Kind eh längst im Brunnen ist. Genauer gesagt: die Kinder. Sie zieht sich an und nimmt sich nun ihren Nachwuchs einzeln vor, um ihren Kindern einzuschärfen, sich so unauffällig wie nur möglich zu verhalten und auf keinen Fall mit anderen Sims zu spielen. Klein-Moritz ahnt, dass seine Zukunft nun äußerst ungewiss ist, gehorcht aber natürlich.

 

* Gemeint ist hier ein Patch von EA. Den gab es auch. Aber zu spät. Denn er wirkt angeblich nicht, wenn die Familie schon gespielt wurde.

 

 

 

Die Zwillinge sind auch ohne Kenntnis der neuen Situation tief in den roten Laune-Bereich geraten, weil sie sich auf einmal an die diversen Todesfälle der letzten Jahrzehnte im Simson-Clan erinnern. Gut, dass sie noch nicht sprechen können, sonst könnte Susannes Geheimnis schnell auffliegen.

 

 

 

Sonja vertraut ihrer Mutter blind. Sie hat ihr naives Wesen geerbt und ist mindestens so religiös wie ihre Eltern. Dass man hier in Micville die "Wahrhaft Tugendhaften Götterdiener" gar nicht kennt und selbst die Kirche nur als Ort des Vergnügens dient, ist ihr auch schon unangenehm aufgefallen.

 

 

 

David ist ein wenig verwundert, denn es ist lange her, dass seine Eltern so eindringlich über die wahrhafte Tugend gesprochen haben. Doch so eine Warnung der obersten Gottheit will auch er nicht in den Wind schlagen. Eigentlich wollte er ja tatsächlich wie in seiner Biografie angegeben eines Tages ein Rockgott werden. Was soll er tun? Gegen den Willen der Götter ist man ja machtlos. Oder?

 

 

 

Er entscheidet sich, unverzüglich erwachsen zu werden. Das wird den Göttern sicher gefallen, hofft er. Es geht allerdings so schnell, dass er vergisst, sich vorher noch ordentlich anzuziehen.

 

 

 

Doch noch bevor ihm die Unterwäsche vor seiner Schwester peinlich werden kann, deprimiert ihn schlagartig die Erkenntnis über die verpassten Bildungschancen. Hinzu kommt, dass er sich immer noch seinen ersten Kuss wünscht. Doch auch das kann er wohl vergessen, bis die Götter wieder gnädig gestimmt sind.

 

 

 

Moritz ist der Einzige, der heute das Haus verlässt. Weil es sonst Ärger mit dem Sozialamt gibt. Sonja muss als Teenager ja nicht unbedingt in die Schule, also bleibt sie zu Hause.

 

 

 

Die Daheimgebliebenen dürfen heute immerhin machen, was ihnen gerade einfällt. Interessanterweise putzen sie alle die Toiletten, obwohl niemand hier besonders reinlich ist. Sie wollen eben alle zurück auf den "Pfad der Wahren Tugend".

 

(Das vergleichsweise harmlose Tages-Schnarchen ist nur ein vorübergehender Installations-Bug und geht bald wieder weg.)

 

 

 

Sonja ist offensichtlich krank, also schwänzt sie noch nicht mal grundlos. Simlische Schüler können sich nur leider nicht krank melden. Früher hätte aus so einer Erkältung auch eine gefährliche Lungenentzündung werden können. Ist in Micville aber noch nie vorgekommen.

 

 

 

Abgesehen von ihren religiösen Wahnvorstellungen benimmt sich Susanne vollkommen normal. Sie bringt Heinz sogar das Laufen bei. Danach kommt Volker dran.

 

 

 

Der Garten darf in vollen Umfang genutzt werden. Diesbezüglich sind keine Vorschriften seitens der Götter bekannt. Im Gegenteil, der Aufenthalt unter freiem Himmel wird sogar empfohlen. Der soeben platzierte Komposter löst allgemeine Neugier, aber keine Begeisterung aus. Der Grabstein von Oma bleibt natürlich nun erst recht hier auf dem Grundstück.

 

 

 

Sonjas Krankheit scheint bisher nicht ansteckend zu sein. Hans-Peter nimmt das jedenfalls nicht ernst. Das wirre Zeug, das ihm seine Frau erzählt hat, beschäftigt ihn viel mehr.

 

 

 

Das Laub-Zusammenrechen hilft ihm beim Nachdenken. Nebenbei findet Hans-Peter so sein eigentliches Hobby heraus: die Natur. Von wegen Sport.

 

 

 

Den kennt auch jeder, der Freizeitspaß kennt. Dieses Add On wurde sofort nach Erscheinen auch in Micville installiert. Doch erst jetzt im Juli 2010 kommt Mr. Humble zur Familie Ottomas! Viel zu spät. In jeder Hinsicht.

 

 

 

Moritz kommt ohne Begleitung aus der Schule zurück. Brav. Susanne hat den Tag genutzt, um ihrer Familie ihre Auslegung der Ratschläge aus dem alten Buch näher zu bringen.

 

 

 

Während Moritz friedlich in seinem farbenfrohen Kinderzimmer den offenbar nervtötenden Schultag verarbeitet, ...

 

 

 

... gibt sich der Rest der Familie ohne jegliche Rücksicht aufs Mobiliar oder die Türen der Schlambadasucht hin. Kombiniert mit Dauerschnarchen. Macht die Isolation sie schon wunderlich? Oder gehört das schon zu den neuen religiösen Ritualen, die Susanne nun entwickelt?

 

 

 

Hans-Peter bekommt nun doch auch die Grippe. Und eine Verwarnung, weil er nicht zur Arbeit erschienen ist. Noch vor 20.00 Uhr gehen alle bis auf ihn und die Kleinkinder selbstständig ins Bett. Danach hört auch das nervige Schnarchen auf.

 

 

 

Heinz und Volker können nun älter werden. Es gibt keinen Grund, damit bis morgen zu warten.

 

 

 

So wird der vermeintliche Vater als Einziger Zeuge, wie Heinz gut aufwächst - und Volker schlecht. Dass die beiden gar nicht seine leiblichen Söhne sind, scheint er immer noch nicht zu wissen. Jedenfalls lässt er sich nichts anmerken.

 

 

 

Volkers Reaktion auf den misslungenen Lebensabschnitt ist verständlich. Der Hinweis, er sei ein Totalversager und dies sei schlecht, ist da auch nicht sonderlich hilfreich. Er bekommt seinen ersten Wutanfall.

 

 

 

Ausgerechnet Heinz bekommt seine Aggressionen ab.

 

 

 

Immerhin ist Sonja wieder gesund und wird nun aus dem Bett gescheucht, um Käsenudeln für alle zu machen. Eine Frau kann gar nicht früh genug lernen, für ihre Familie zu sorgen, meint Susanne.

 

 

 

Nachdem sie sich gegenseitig ordentlich geschubst haben, spielen die Zwillinge dann doch friedlich Ballwerfen. Eine Offenbarung für Heinz, Sport ist nun sein Lieblingshobby. Gut, dass ihre Mutter nicht bemerkt, dass die beiden sich auf den Bürgersteig wagen und Volker dabei seinen Schlafanzug anhat.

 

 

 

Die Götter wohnen im Himmel, hat Mutter gesagt. Sie werden ein Zeichen geben. Heinz hofft, es als Erster zu sehen. Das hier war es aber nicht.

 

 

 

Seine Geschwister finden die Idee bezwingend logisch. Auch die Eltern sind entzückt, wie klug ihr Sohn doch ist. So beginnt eine ungewöhnliche Familientradition:

 

 

 

Das gemeinsame Himmel-Gucken wird nun jeden Abend veranstaltet, soweit es das Wetter erlaubt. Man erwartet allen Ernstes, dass die Götter nun bald ein Zeichen geben. Alle müssen mitmachen, damit da auch nichts übersehen wird. Besonders Moritz ist davon fasziniert, denn für die "Wissenschaft", wenn man das hier so nennen will, hat er eine besondere Begabung.

 

 

 

Am nächsten Morgen gehen die Kinder brav in die Schule, damit es keinen Ärger gibt. Susanne steht ihnen allen dabei irgendwie im Weg, obwohl sie längst im Bad ist. Sie wissen wohl um den Zwiespalt ihrer Mutter, der es eigentlich lieber wäre, wenn sie hier bleiben würden. (Der "wahre" Grund ist vermutlich eher, dass sie alle auch eine Dusche hätten gebrauchen können und Mami selbige gerade blockiert.)

 

 

 

Als Sonja mittags versehentlich diesen falschen Römer mitbringt, verabschiedet ihr großer Bruder den jungen Sklaven sofort. Mit etwas Glück kann er sich nicht an diesen Besuch erinnern. (Allerdings wäre er leider nicht der Einzige, viele Einwohner der Stadt kennen irgendwen aus der Familie. Leider.)

 

 

 

Auch Elke Schmidt, die einen der drei kleinen Brüder begleitet hat, wird gleich wieder heim geschickt. Auch zu ihrem eigenen Schutz.

 

 

 

Moritz wählt einen ganz dämlichen Platz für seine Hausaufgaben. Da kommt nämlich ohne göttliche Hilfe kein Sim mehr dran.

 

 

 

Noch sind die Kinder klein und es herrscht Familienidylle. Kaum zu glauben, dass die beiden eine Bedrohung für die ganze Nachbarschaft darstellen sollen.

 

 

 

Eigentlich ganz normale Jungs, die nichts als Blödsinn im Kopf haben. Dennoch sind sie voller Ehrfurcht vor den Göttern, die ihrer Meinung nach aber so früh am Morgen vor der Schule sicher noch schlafen. Schließlich "arbeiten" die ja eher nachts. Kindliche Logik.

 

 

 

Während die Kinder in der Schule sind, studiert Susanne weiter emsig die Weisungen zum Thema "Wahre Tugend". Dass der Autor seine bildhaften Ratschläge eher symbolisch gemeint hat, fällt ihr durch die altertümliche Sprache gar nicht auf. Sie nimmt die Dinge wortwörtlich.

 

 

 

Sie glaubt zum Beispiel, dass es die erzürnten Götter milde stimmen könnte, wenn sie den Fernseher und ganz besonders die Spielkonsole aus dem Wohnzimmer verbannt. Stattdessen gruppiert sie nun die Möbel um das "Feuer des Lebens", also den Kamin. Dann bemerkt sie, dass die Kleidung ihres - übrigens künstlerisch sehr begabten - Sohnes sicher nicht angemessen ist. Ja, eigentlich sind sie alle viel zu modern gekleidet, das wird ihr nun sonnenklar.

 

 

 

Also begibt sie sich, trotz aller Ängste, anderen Sims zu begegnen, in ein eher traditionelles Geschäft, um neue Kleidung für die ganze Familie zu beschaffen.

 

 

 

Zunächst ist Hans-Peter ein klein wenig irritiert, wie sehr sich seine Frau verändert hat. Aber ihr neuer Look gefällt ihm. Sehr sogar. Wenn es um die wahre Tugend geht, ist er eben leicht zu begeistern. David ist kurz geneigt, sein fast fertig gestelltes Porträt wegzuwerfen und neu anzufangen, aber dann sieht er das Bild seiner frivol geschminkten Mutter als Mahnung, wie leicht selbst rechtschaffende Sims vom rechten Wege abkommen können.

 

 

 

So gefällt sich das Ehepaar schon viel besser. Das ärmellose Shirt war doch nichts für einen treusorgenden Familienvater. Und das mit dem Sport ist Hans-Peter auch gar nicht mehr so wichtig.

 

 

 

Auch David lässt sich nur allzu bereitwillig überreden, seine neu erstarkte Besinnung auf die elterlichen Werte durch ein entsprechendes Äußeres zu unterstreichen.

 

 

 

Als Nächstes wird Tochter Sonja der neue Stil in der Familie vermittelt, kaum dass sie aus der Schule zurück ist. Denn bauchfrei geht schon mal gar nicht. Und mit den Jungs ist nun auch Schluss. (Andy ist eh längst erwachsen - allerdings auch bei weitem nicht mehr so schräg wie in seiner Jugend. Aber eben immer noch gottlos.)

 

 

 

Susanne ist sichtlich zufrieden mit ihrem Werk. War auch nicht schwer, die Frisur konnte ja bleiben.

 

 

 

Den Bildungsauftrag würde die dauerbeurlaubte Grundschullehrerin am liebsten ganz alleine übernehmen und ihre Kinder selbst zu Hause unterrichten. Besonders seit der Mitteilung der ungläubigen Behörden, dass man da gewisse Unstimmigkeiten im Stammbaum der Familie untersuchen werde, ist ihr Misstrauen staatlichen Institutionen gegenüber enorm gewachsen. Dass die Götter in ihrem Traum diesen Verdacht bestätigt haben, tut da für sie nichts zur Sache.

 

 

 

Auch Sonjas jüngere Brüder genießen nun eine Erziehung, die vom Thema Tugend und Glauben geprägt ist. Allerdings wird ihnen vorläufig noch eine gewisse Freiheit beim Kleidungsstil gewährt, auch damit sie in der Schule nicht zu sehr auffallen.

 

 

 

Bei Gelegenheit wird sogar tagsüber immer wieder der Himmel nach Zeichen abgesucht, wie die Familie das Wohlwollen der Götter wiedererlangen könnte. Allerdings ist Sonja nicht immer ganz bei der Sache.

 

 

 

Susanne wird tatsächlich immer wunderlicher. Hier gehen ihr die Nerven durch, obwohl eigentlich genug Platz auf dem Küchentresen ist.

 

 

 

Dass es heute Salat gibt, war ihre eigene Entscheidung. Sie hat die Götter dazu nicht extra befragt.

 

 

 

Gegen Abend schneit es so heftig, dass der Himmel nicht mehr beobachtet werden kann. Also gibt Sonja leicht unterkühlt für heute auf.

 

 

 

Hans-Peter bleibt der Salat erspart, er hat heute schon im Büro gegessen. Ja, er arbeitet wieder. Er hält es nämlich für absolut tugendhaft, solange er niemanden kennenlernt. Auch David hat seinen Job wieder aufgenommen. Obwohl Susanne dagegen war.

 

 

 

David verstößt prompt unbeabsichtigt gegen die Regeln, weil er es nicht schafft, seine Kollegin abzuschütteln. Sein Vater macht der leicht bekleideten Alten klar, dass sie hier nicht erwünscht ist. Inzwischen hat Hans-Peter herausgefunden, dass die Allgemeinheit seine Familie für gefährlich hält. Das macht ihn ausgesprochen sauer. "Dann sollen sie uns doch gefälligst fernbleiben, diese Gottlosen" war seine erste Reaktion.

 

 

 

Nach dem Essen kommt die Familie am Kamin zusammen. Einen Fernseher gibt es ja nicht mehr.

 

 

 

Hans-Peter erzählt den Kindern eine spannende Horrorgeschichte, selbstverständlich mit religiös-pädagogischem Hintergrund. Die Kleinen lernen, dass all die Gottlosen als lebende Leichen enden werden. Drum sind sie schon zu Lebzeiten unbedingt zu meiden, damit man nicht vom rechten Weg abkommt. Naja, die üblichen Phrasen halt.

 

 

 

Kaum sind die drei Kleinen im Bett, schlagen die Götter zu. Schon bei der ersten Gelegenheit! Zunächst bemerken die Ottomas' in ihrem Eifer beim theologischen Disput gar nicht, dass der Teppich verschwunden ist und sie in einem sich schnell ausbreitenden Flammenmeer sitzen.

 

 

 

Doch dann wird Susanne heiß. Unerträglich heiß! Sie hat Feuer gefangen.

 

 

 

Ihr Mann realisiert endlich, dass Gefahr im Verzug ist. Die jungen Leute noch nicht.

 

 

 

Zunächst sieht es so aus, als ob er flüchten kann. Warum reagieren David und Sonja denn gar nicht?

 

 

 

Dann droht die Katastrophe eine Wendung zu nehmen, die nicht mal die bösesten Götter wollten. Was ist, wenn sie alle vier in den Flammen umkommen? Dann würden doch die drei Jüngsten zur Adoption freigegeben. Das wäre in diesem speziellen Fall weder im Sinne der Götter noch in dem der Stadtverwaltung.

 

 

 

Es folgen einige Bilder des Grauens...

 

 

 

Der absolute Horror in einem ansonsten so sehr um die oft kindliche Seele der oft jugendlichen Kunden besorgten Spiel.

 

 

 

Um zu vermeiden, dass gleich alle Erwachsenen umkommen, wird Moritz aus dem Bett ans Telefon gescheucht, um die Feuerwehr zu rufen. Auch wenn er damit andere Sims ins Haus lässt.

 

 

 

Für Susanne ist es allerdings schon zu spät! Der Gott der Toten ist schon da.

 

 

 

Die Männer überleben den Brand nur knapp. Sie sind noch in voller Panik.

 

 

 

Aber auch ein zweiter herbeigeeilter Feuerwehrmann kann nicht mehr verhindern, dass Sonjas kurzes Leben ebenfalls in den Flammen verglüht! Moritz ist total traumatisiert. Außerdem hat er sich den Gott, der die Sims in den Himmel geleitet, irgendwie netter vorgestellt.

 

 

 

Auch sein großer Bruder ist fassungslos. Und in einem äußerst erbärmlichen Zustand.

 

 

 

Um ein Haar wären Moritz und seine kleinen Brüder tatsächlich allein in einer Brandruine zurückgeblieben. Der Feuerwehrmann ist immer noch frustriert, dass er das junge Mädel nicht retten konnte. Dafür hat der Gott der Toten nun alle Hände voll zu tun, die Himmelfahrt der beiden Frauen zu organisieren.

 

 

 

David schafft es mit Müh und Not auf die Toilette und dann ins Bett.

 

 

 

Sein Vater ebenso. Bei Unfällen dieser Art zahlt die Versicherung übrigens keinen einzigen Simoleon an die Hinterbliebenen!

 

 

 

Dass Moritz nun nicht mehr richtig schlafen kann, dürfte niemanden überraschen. Schließlich hat der Junge das ganze Grauen mitangesehen. Schon morgen kann er größer und reifer werden. Und will sich nun noch intensiver um das Wohlwollen der Götter bemühen.

 

 

 

Die Zwillinge haben von dem ganzen Drama noch gar nichts mitgekriegt.

 

 

 

Doch auch sie schlafen nicht die ganze Nacht durch. Am frühen Morgen nach dem Aufstehen wissen die beiden, dass ihre Mutter und ihre Schwester gestorben sind.

 

 

 

Auch ohne die Urnen im Wohnzimmer zu sehen.

 

 

 

Moritz ist fest entschlossen, seine Schwester eines Tages im Himmel wiederzusehen.

 

 

 

Die Kleinen sind schnell wieder abgelenkt. Heinz hat Volker die Rakete geklaut, doch der merkt das nicht mal.

 

 

 

Später holt er sich doch eine neue. Er hält die Mächte des Himmels nun für so mächtig, dass sie doch bitte das Bett verrücken könnten, damit er das Ding wieder aufräumen kann.

 

 

 

Als David aufwacht, ist er ein wenig desorientiert. Und sicher nicht nur, weil er sein Zimmer kürzlich neu tapeziert hat und nun nicht mehr weiß, wo er ist.

 

 

 

Seinem Vater geht es ähnlich. Er isst nun die vergammelten Salatreste zum Frühstück, die Susanne nicht mehr wegräumen konnte. Für die Kleinen geht das Leben schon weiter, der Schulbus hupt nervtötend nach ihnen.

 

 

 

David nimmt erst mal ein Bad. Nicht sehr wahrscheinlich, dass er heute Mittag zur Arbeit fährt.

 

 

 

Er ist in einem noch schlechteren Allgemeinzustand wie diese Toilette.

 

 

 

Auch er nimmt sich schließlich lieber den stinkenden Rest vom Abendessen, als sich ein ordentliches, und vor allem frisches Frühstück zu machen.

 

 

 

Typisch Sims: Das ist mal wieder ein höchst unpassender Moment, seinem Sohn einen schmutzigen Witz zu erzählen. Beide schwänzen heute ihre Arbeit. Sie sind nicht mehr so sicher, dass Fleiß im Beruf den Göttern gefällt. Vielleicht hätten sie doch nicht mehr unter die Gottlosen gehen sollen.

 

 

 

Nach endlosem Gejammer über ihren Hunger und das Spaßdefizit scheint es so, als würden die beiden Männer ihr Leben wieder in die Hand nehmen. Nach ihrem Weltbild ist das zwar Frauenarbeit, aber es sind ja keine mehr da.

 

 

 

Hans-Peter bestattet die sterblichen Überreste seiner Frau und seiner Tochter im Garten neben denen seiner Mutter und serviert seinem Sohn eine kräftige Portion Chili.

 

 

 

Die Jungs kommen aus der Schule und werden irgendwie in den Garten gebeamt. Ihre Hausaufgaben sind ebenso wie der Schulbus verschwunden. Ein weiteres Zeichen dafür, dass die Familie verflucht ist?

 

 

 

Nach dem Essen fühlt sich Hans-Peter bedeutend besser. Wie soll es nun weitergehen, ohne Susanne? Warum haben die Götter nur die Frauen und nicht die ganze Familie zu sich geholt? Hans-Peter grübelt stundenlang weiter.

 

 

 

Auch David sucht nach Antworten, kann aber außer ein paar Vögeln nichts Erhellendes entdecken. Im Briefkasten findet Hans-Peter eine Rechnung und ein Schreiben des Einwohnermeldeamts, dass man die Identität des Vaters der Zwillinge noch eingehender prüfen will. Bis zur endgültigen Klärung des Sachverhalts solle man vom Besuch von Gemeinschaftsgrundstücken absehen.

 

 

 

Als ob sich ein Ottomas jemals ohne Not unter die Gottlosen wagen würde! Und was soll diese unsinnige Untersuchung. Hans-Peter ist empört. Die Lektüre der Zeitung für Wahrhaft Tugendhafte Götterdiener stimmt ihn dann bald wieder milde. War gar nicht so einfach, dieses Blatt zu abonnieren, denn es gibt sonst niemanden in Micville, der es lesen würde.

 

 

 

Moritz verarbeitet das traumatische Erlebnis auf seine Weise und merkt dabei gar nicht, wie kalt es heute ist.

 

 

 

Seine jüngeren Brüder sind nicht so dumm. Sie merken ganz von alleine, wann sie sich hinlegen müssen. Und sogar, wem hier welches Bett gehört.

 

 

 

Im Internet findet David die Seite der Wahrhaft Tugendhaften Götterdiener. Sein Vater wollte ihm erst gar nicht glauben, dass seine Glaubensgemeinschaft dieses "moderne Teufelszeug" nutzt. Hier bekommt er nun den letzten Schliff auf dem Weg zur wahren Erleuchtung und Gottesfürchtigkeit.

 

 

 

Das ominöse Buch, in dem seine Mutter immer gelesen hat, weckt nun das Interesse von Moritz.

 

 

 

Unter Anleitung seines Vaters erfährt er also die Wahrheit: die Erde ist eine Scheibe. Dass die Gottlosen behaupten, sie sei rund wie ein Ball, ist einfach lächerlich, erklärt er seinem Sohn.

 

 

 

Dann wird es Zeit für den Jungen, eine neue Lebensphase zu beginnen.

 

 

 

Er entscheidet sich natürlich für den Pfad der Wissenschaft. Oder das, was er dafür hält. Sein Vater ist allerdings ein wenig entsetzt über seine unangemessen farbenfrohe Kleidungswahl.

 

 

 

Doch dann erfreut es ihn zu sehen, dass Moritz offenbar genau weiß, wo die Götter zu finden sind und wie man ihre Aufmerksamkeit erregt.

 

 

 

Später gilt es, einen Streit zwischen den Zwillinge um den Vortritt auf der Toilette zu schlichten. Wer eigentlich für die Schweinerei hier verantwortlich ist, kann er aber nicht herausfinden.

 

 

 

In einen (vermeintlich) unbeobachteten Moment lässt Volker mal wieder seinen Aggressionen freien Lauf.

 

 

 

Wenn Hans-Peter mal davon ablassen würde, den Himmel nach Zeichen abzusuchen, könnte er den Geist seiner Mutter sehen. Vielleicht würde sie ihm einen Rat geben können. Sie kannte sich doch immer sehr gut mit den Göttern aus.

 

 

 

Ob er den Geist jetzt wirklich wahrnimmt, bleibt zunächst unklar. Seinem irren Blick nach ja.

 

 

 

Ganz bestimmt sogar. Doch wie soll er das jetzt interpretieren?

 

 

 

Der Frühling naht, der Schnee ist schon so weit dahin geschmolzen, dass man die Überwachung des Nachthimmels wieder aufnehmen kann. Heinz und David sind heute damit dran.

 

 

 

Als er gerade ins Bett gehen will, erhält auch Heinz einen Hinweis von Oma Luise, den er aber nicht so recht zu deuten weiß. Die Götter im Himmel halten sich dagegen immer noch bedeckt.

 

 

 

Gegen Mitternacht übernimmt Moritz nun die ehrenvolle Aufgabe. Sie dürfen das Zeichen des Himmels, von dem auch in dem Buch die Rede ist, ja nicht verpassen.

 

 

 

Auch das, was Moritz hier zu sehen glaubt, ist eigentlich wieder mal nichts.

 

 

 

Um 4.00 Uhr morgens löst ihn sein Vater ab.

 

 

 

Zwei Stunden später stehen die Zwillinge pünktlich auf und gucken erst mal nach, ob draußen alles noch beim Alten ist. Gestern war das ja nicht so, da waren Mutter und Schwester auf einmal weg.

 

 

 

Es scheint fast so etwas wie Normalität einzukehren, auch wenn ihre Mutter dreckiges Geschirr beim Essen niemals geduldet hätte. Der Männerhaushalt gewöhnt sich eben nur schwer daran, diese Dinge jetzt selbst zu erledigen.

 

 

 

David versichert Hans-Peter, dass er sich immer voll und ganz auf ihn verlassen kann. Was auch passiert, er würde niemals vom rechten Glauben abweichen.

 

 

 

Moritz beschließt, heute nicht zur Schule zu gehen. Es ist dafür eh schon zu spät. Außerdem will er sein Zimmer umgestalten, es kommt ihm nun nicht mehr angemessen vor. Sein Vater hat auch schon eine entsprechende Bemerkung gemacht.

 

 

 

Im Schrank findet er die ordentliche Kleidung, die ihm seine Mutter sehr vorausschauend schon besorgt hatte.

 

 

 

Nachdem er sein Reich nach seinen neuen Vorstellungen eingerichtet hat, macht sich Moritz daran, etwas zu lernen. Er kann das auch gut allein und braucht die Schule der Gottlosen nicht, glaubt er.

 

 

 

Hans-Peter vermutet, dass ein heiliger Wolf ganz bewusst ein Loch am Grab seiner Mutter gebuddelt hat. Tatsächlich entdeckt er dort eine Daruma-Wunschpuppe, die allerdings nicht mehr funktioniert. Immerhin bringt das Ding ein paar Simoleons und so hat er eine neue Einnahmequelle entdeckt. Denn seinen Job wird er wohl bald verlieren, wenn er nie dort erscheint.

 

 

 

Insofern wird auch Davids neues Bild von ihm in seiner Arbeitskleidung einen eher historischen Charakter haben.

 

 

 

Ein Bienenschwarm bei dieser Kälte sollte eigentlich Warnung genug sein, doch Hans-Peter kann das mal wieder nicht deuten. Wirklich schlimm ist das ja auch nicht.

 

 

 

Dass der Schulbus sich auch heute schlagartig in Luft auflöst und die Kinder wieder hinausgebeamt werden, stimmt da schon eher bedenklich. Margot Weigel weiß gar nicht, wie ihr geschieht. Zumal sie sofort von Moritz zum Gehen aufgefordert wird.

 

 

 

Heinz schwebt während dieses seltsamen Bugs kurzzeitig sogar in der Gäste-Toilette. Und die Hausaufgaben sind auch verschwunden. Gut, dann müssen sie sie ja auch nicht machen. Heute ist eh Freitag, da fällt das auch nicht so auf.

 

 

 

Hans-Peter hat sich ins Schlafzimmer zurückgezogen und liegt nun schon den ganzen Tag einfach so da. Moritz hat derweil die Himmelsbeobachtung wieder aufgenommen.

 

 

 

Es muss doch möglich sein, den Sender der "Wahrhaft Tugendhaften Götterdiener" auch in Micville zu empfangen, denkt sich David und bastelt recht laienhaft am Radio herum.

 

 

 

Hans-Peters Geisteszustand ist nach wie vor bedenklich. Solche Schübe hat er immer wieder. Außerdem isst er fast nichts und ist folglich ziemlich schwach auf den Beinen.

 

 

 

Das erkennt wohl auch Moritz und macht Käsenudeln für alle. Allerdings vertut er sich ein wenig bei Temperatur und Kochzeit.

 

 

 

David wird inzwischen im Garten fündig und entlockt dem Boden einen Knochen.

 

 

 

Karl-Heinz verzichtet schon wieder aufs Essen und versucht zu schlafen. Ziemlich erfolglos. Der Wahn schreitet voran.

 

 

 

Volker muss doch sein Sohn sein. Er bekommt regelmäßig rätselhafte Wutanfälle. Hier schreit er (durchaus nachvollziehbar): "Böser Kamin!"

 

 

 

Moritz ist ein bisschen enttäuscht, dass David der Einzige ist, der seine Kochkünste zu würdigen weiß.

 

 

 

Während die Zwillinge noch ihre Kindheit genießen dürfen, übernimmt Moritz wieder die religiösen Pflichten. David isst inzwischen eine zweite Portion der schwarzen Käsenudeln.

 

 

 

Hans-Peter hat einen Alptraum, in dem ihm die längst verstorbene Brigitte Dickmann begegnet. Er war mal ganz gut mit ihr befreundet.

 

 

 

Als Moritz nach 2.00 Uhr nachts schließlich ins Bett geht, bemerkt er durchaus mit Genugtuung, dass sein Vater sein Essen offenbar doch noch zu schätzen weiß. Die Fliegen allerdings auch.

 

 

 

Kaum liegt er im Bett, muss Moritz aufs Klo. Vorhin hat er von einem seltsamen Typen den Mitgliedsausweis für ein geheimes Forschungslabor bekommen, obwohl er ihn keines Blickes gewürdigt hat. Nun ist er in Versuchung, da doch irgendwann mal heimlich hinzugehen.

 

 

 

Es macht den Eindruck, als habe Hans-Peter seine Krise überwunden. Er räumt plötzlich auf.

 

 

 

Das gefällt David aber gar nicht, dass seine kleinen Brüder ihn mit ihrem Krach wecken. Zumal er ihnen verboten hat, den Computer zu benutzen. Er fürchtet nämlich, sie könnten unbeaufsichtigt beim Chatten an die falschen Leute geraten.

 

 

 

Auch Moritz schreckt plötzlich hoch. Er hat zu wenig gegessen und entwickelt nun ebenfalls Wahnvorstellungen wie sein Vater.

 

 

 

Hans-Peter versucht noch einmal, den richtigen Sender reinzukriegen und bekommt nun endlich sein eindeutiges Zeichen.

 

 

 

Aber es ist mehr als nur ein Zeichen. Er erkennt als Erster, dass er nun auch in den Himmel darf.

 

 

 

Diesmal ist es Volker, der alles hautnah mitkriegt.

 

 

 

Er kann seinem Vater in seinem Todeskampf nicht mehr helfen.

 

 

 

Der Gott der Toten rauscht herbei und erledigt geschäftig die Formalitäten, während Hans-Peters Söhne sich an seinem Leichnam versammeln und wie die Schlosshunde heulen.

 

 

 

Nur Moritz hat ein noch akuteres Problem. Wenn die Waffeln nicht gleich fertig sind, wird er noch direkt vor dem Ofen verhungern.

 

 

 

Das ist gerade noch mal gut gegangen. Als Möchtegern-Wissenschaftler beginnt Moritz nun zu zweifeln, andererseits ist fest überzeugt, dass es Ea und die anderen Götter wirklich gibt. Von seinem Vorschlag, zu Ehren der Eltern Statuen aufzustellen, zeigen sich seine Brüder nicht sehr überzeugt.

 

 

 

Wie er es auch dreht und wendet, Moritz muss den Dingen auf den Grund gehen. Warum sind seine Eltern gestorben? Ist das ein Segen oder ein Fluch? Sind sie im Himmel und geht es ihnen da gut? Wer ist der Nächste?

 

 

 

Nach einer längeren Diskussion verbietet David es Moritz endgültig, das geheime Versuchslabor zu besuchen. Kein Kontakt zu anderen Sims lautet nun mal die oberste Regel.

 

 

 

Doch Moritz ist sicher, dass die Forscher Antworten auf seine Fragen finden können. Er wartet einen günstigen Moment ab, um sich davon zu schleichen.

 

 

 

Das Labor ist tatsächlich sehr abgelegen. Ohne den Mitgliedsausweis mit der genauen Wegbeschreibung auf der Rückseite unmöglich zu finden.

 

 

 

Mit dem Ausweis kommt Moritz auch durch die Sicherheitsschleusen. Doch am Empfang ist niemand, der ihm weiterhelfen kann.

 

 

 

Was daran liegt, dass der verrückte Ivo im Treppenhaus des Aussichtsturms ins Gespräch mit einem Besucher vertieft ist, wie die Überwachungskamera zeigt.

 

 

 

Moritz erinnert sich an die Worte seines Bruders: "Kein Kontakt zu anderen Sims!" Also nimmt er sich vor, ganz allein und ohne Hilfe hinter die Geheimnisse des Labors zu kommen. Ist auch kein Sim weit und breit zu sehen.

 

 

 

Aus unerfindlichen Gründen zieht ihn diese besonders gesicherte Apparatur magisch an.

 

 

 

Moritz ist ein pfiffiges Kerlchen und findet schnell heraus, wie man sie bedient. Er ist überzeugt, dass man hier ein Wahrheitsserum herstellen kann.

 

 

 

Den Anweisungen auf den Displays nach ist peinlichst darauf zu achten, dass von den Substanzen, die man hier zusammenmischen kann, bloß nichts in die Atemluft entweicht. Kein Problem für Moritz. Allerdings ist das Ergebnis auch nach mehreren Versuchen ernüchternd. Er kann es nämlich nur wegwerfen.

 

 

 

Nach einer Weile bekommt Moritz gewaltigen Hunger. Gut, dass da draußen im Pausenbereich ein Hightech-Grill steht. Die Würstchen materialisieren sich automatisch und müssen nicht erst aus einem Kühlschrank geholt werden. Inzwischen tauchen im Gebäude doch noch ein paar Sims auf, die ihn aber nicht bemerken.

 

 

 

Er ist froh, dass er auch beim Essen allein bleibt. So kann er sich wenigstens an das Gebot der Kontaktlosigkeit halten. Trotzdem plagt Moritz ein schlechtes Gewissen. Zumal er rein gar nichts herausgefunden hat.

 

 

 

Er macht noch einen neuen, letzten Versuch und schafft es, völlig unbemerkt an Ivo und den Besuchern der Einrichtung vorbeizuhuschen. Die sind nämlich gerade abgelenkt.

 

 

 

Diesmal ist er sich sicher, die richtige Mixtur gefunden zu haben. Bald wird er allwissend sein.

 

 

 

Doch dann wird er unvorsichtig und atmet wohl doch giftige Dämpfe ein.

 

 

 

Sofort fühlt er sich auf eine rätselhafte Weise krank. Also nichts wie raus hier und nach Hause zurück, bevor er doch noch entdeckt wird.

 

 

 

Zunächst ist David stocksauer auf ihn. Er hat sich solche Sorgen gemacht.

 

 

 

Doch als Moritz ihm glaubhaft versichert, dass ihn niemand gesehen hat, und dass die Wissenschaft auch keine Antworten auf die wichtigen Fragen des Lebens hat, schließt er seinen Bruder doch wieder in die Arme.

 

 

 

Dennoch vergewissert sich David, dass Moritz in Ordnung ist. Äußerlich kann er nichts Auffälliges entdecken.

 

 

 

Moritz begibt sich zum Grab seines Vaters, um Abbitte für seinen verbotenen Ausflug zu leisten. Von nun an werde er nicht mehr an den Lehren der Wahrhaft Tugendhaften Götterdiener zweifeln.

 

 

 

Der Lebensmittellieferant ist ziemlich irritiert, aber sehr geduldig. Wieso bestellen die denn was, wenn sie gar nicht zu Hause sind?

 

 

 

Als es dunkel wird, gibt er schließlich auf und stellt den Korb an den Straßenrand. Er will jetzt fort aus dieser Gegend, wo selbst ältere Frauen den Nachbarn einfach die Mülltonne umtreten.

 

 

 

Zunächst hat sich Moritz nichts Schlimmes dabei gedacht, dass er dauernd aufs Klo muss. Aber nun wird ihm auf einmal richtig schlecht.

 

 

 

Natürlich versucht er, sich nichts anmerken zu lassen. Stattdessen ermahnt er seine kleinen Brüder, dass sie sich keine elektronischen Geräte wünschen sollen. Schließlich ist der Vater an einem Stromschlag gestorben. Und überhaupt sind Videospiele unmoralisch.

 

 

 

Vor dem Essen musste er sich allerdings noch einmal übergeben. Noch hat niemand seine Krankheit bemerkt.

 

 

 

Erst als die Kleinen im Bett sind, zeigt David seine Sorgen offen. Es hat das Gefühl, dass die Geister der Toten durch den Garten spuken.

 

 

 

Die beiden Großen suchen auch heute noch ein wenig den Himmel ab, bis sie zu müde dafür werden.

 

 

 

Moritz hat eine harte Nacht. Die Toilette folglich ebenfalls.

 

 

 

Am Sonntagmorgen suchen die Brüder erneut nach Erleuchtung auf der Internetseite der Wahrhaft Tugendhaften Götterdiener.

 

 

 

Scheinbar will Moritz nichts verkommen lassen. Bei diesen Spaghetti ist es dafür aber eh schon zu spät. Nicht gut, ihm ist ja eh schon dauernd schlecht.

 

 

 

Draußen ergibt sich ein weiteres Problem: Kakerlaken! Sofort fangen sich Volker und Heinz eine Grippe ein.

 

 

 

David stellt die Tonne wieder auf, weil das gar nicht tugendhaft ist, wenn die hier so rumliegt.

 

 

 

Das Ungeziefer hält er für eine Strafe der Götter. Sie verzeihen Moritz seine Zweifel wohl nicht so schnell wie er. Der Junge hätte doch zu Hause bleiben sollen.

 

 

 

Vielleicht kann ja der Regen sie alle reinwaschen?

 

 

 

Als ob es ihm nicht schon mies genug gehen würde, wird Moritz nun auch noch vom Geist seines Vaters erschreckt. Diesen Schock überlebt er nur knapp. Gut so!

 

 

 

Denn die Götter haben im gleichen Moment vom Himmel aus ihr Zeichen gegeben. Oder geworfen. Ein Satellit erschlägt David! Das ging rasend schnell und ohne jegliche Vorwarnung!

 

 

 

Das Ding spuckt noch eine hohe Stichflamme aus und dann jede Menge Rauch. Der Gott der Toten eilt besonders schnell herbei.

 

 

 

Sekunden später ist er verschwunden. Zurück bleiben ein trister Grabstein, ein qualmendes Blechknäuel und nur noch drei traumatisierte Ottomas-Vollwaisen. Es ist wie verhext, man möchte meinen, die Götter wollen diese Familie komplett auslöschen. Sie sind wahrlich verflucht!

 

 

 

Es ist kaum zu glauben, was Moritz alles ertragen kann. Das Essen kann er nicht bei sich behalten, seine Blase ist dauernd voll, Spaß hatte er seit Tagen nicht, und die Geister seiner Familie spuken immer rücksichtsloser umher.

 

 

 

Vielleicht kann ihm ja das alte Buch seiner Mutter einen Hinweis geben, wie er noch tugendhafter werden kann. Schließlich muss er sich jetzt ganz allein um seine kleinen Brüder kümmern. Und am Leben bleiben, bis sie alt genug sind.

 

 

 

Volker nutzt die frühen Morgenstunden, um etwas Verbotenes zu tun. Moritz schläft nämlich endlich ein bisschen.

 

 

 

Die rätselhafte Krankheit ist recht hartnäckig. Moritz ist klar, dass sie tödlich verlaufen kann. Volker und Heinz leiden auch immer noch unter der Grippe. Er überlegt, ob er sie in die Schule gehen lässt. Er selber wird jedenfalls nicht mitfahren.

 

 

 

Vielleicht ist es sogar besser so. Das Letzte, was er nun gebrauchen kann, ist, dass sich das Jugendamt einschaltet. Die beiden werden eh bald alt genug sein, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Er muss nur bis dahin durchhalten.

 

 

 

Das Fieber verschärft seine Wahnvorstellungen. Als Zeichen der Demut malt er sich zwei dicke schwarze Striche unter die Augen. Zum Rasieren hat er nicht die Kraft, denn er muss sich immer noch laufend übergeben.

 

 

 

Das Ungeziefer vor dem Haus macht ihn völlig fertig. Aber nie würde er es wagen, die Viecher umzubringen. Schließlich wurden sie ja von den Göttern geschickt.

 

 

 

Moritz muss sich regelrecht zwingen, etwas zu sich zu nehmen. Es erscheint auch sinnlos, denn es löst sofort entweder Durchfall oder Erbrechen aus. Oder beides zusammen.

 

 

 

Dennoch versucht er zwischendurch, wieder für ein wenig Sauberkeit zu sorgen. Es gibt insgesamt drei Toiletten in dem Haus, denn es wurde damals für große und kinderreiche Familien gebaut.

 

 

 

Wie in der letzten Woche wirft der Busfahrer die Kinder blitzartig raus. Immerhin hat die Schulschwester den Zwillingen wohl ein wirksames Medikament verabreicht, denn die beiden sind wieder gesund. Sobald Volker wieder festen Boden unter den Füßen hat, schickt er seinen Klassenkameraden Freddy Schulmeister nach Hause.

 

 

 

Der erneute Kontakt mit den Kakerlaken löst bei Heinz sofort eine neue Grippe aus. Eine Impfung dagegen kennen die Sims leider nicht.

 

 

 

Moritz erklärt den Zwillingen, dass die Kakerlaken Geschenke der Götter sind und dass sie sich auf ihre "Reifung" vorbereiten müssen. Die Hausaufgaben von heute hat die Gottheit namens Bug ja wieder gelöscht, sie haben also genug Zeit dafür.

 

 

 

Da die beiden niemand anderen mehr haben, dem sie vertrauen können, fügen sie sich den Anweisungen ihres großen Bruders. Als erste Maßnahme tragen nun auch sie die schwarzen Balken der Demut unter den Augen.

 

 

 

Bei Einbruch der Dunkelheit vollziehen die Zwillinge nach den Sitten der Religionsgemeinschaft ihre Verhandlung in junge Männer. Schulpflichtig bleiben sie nach den simlischen Gesetzen zwar trotzdem, aber immerhin brauchen sie nun niemanden mehr, der auf sie aufpasst.

 

 

 

Beide wählen die Ruf-Laufbahn. Volker wendet sich gleich an die Götter, um sich über sein Outfit zu beschweren. Und sicher nicht nur darüber.

 

 

 

Auch Heinz und Moritz flehen sie an, ihnen endlich zu zeigen, was sie von ihnen erwarten.

 

 

 

Nachdem sich die Zwillinge die sittengetreue Kleidung angezogen haben, die ihre Mutter damals auch für sie schon vorsorglich besorgt hat, studieren sie wieder in dem uralten Buch. Heinz ist frustriert, weil er die altertümliche Sprache nicht versteht. Denn die bildhaften Gleichnisse geben keine klaren Antworten darauf, warum die Familie Ottomas verflucht wurde. Die drei kennen ja noch gar nicht die ganze schreckliche Wahrheit, den eigentlichen Grund für das Familiendrama.

 

 

 

Im Internet finden sie dann eine Seite, wo sie erfahren, dass die halbe Welt schon über die Familie Ottomas diskutiert. Sie sind tatsächlich verflucht (wobei das dort "verbugt" genannt wird). Es wird dringend davor gewarnt, mit ihnen zu spielen, angeblich sogar von Ea, der obersten Gottheit, die die Jungs kennen. Die Tatsache, dass Hans-Peter nicht der Vater der Zwillinge sei, verursache große Probleme. Heinz und Volker sind schockiert. Moritz ahnte ja schon, dass mit den beiden etwas nicht stimmt, und fühlt sich nun bestätigt. Und berufen, der Sache ein Ende zu bereiten.

 

 

 

Die Zwillinge können es einfach nicht fassen. Denn die weitere Recherche im Einwohnermeldeamt von Micville ergibt, dass ein gewisser Peter Simson vermutlich ihr Vater sei. Der liegt allerdings schon seit Generationen auf dem Nordfriedhof. Schnell ist ihnen klar, dass sie der eigentliche Grund dafür sind, dass die Familie Ottomas verflucht wurde.

 

 

 

Tief in der Nacht, als die beiden endlich schlafen, forscht Moritz weiter nach einem Ausweg. Aus verschiedenen Hinweisen strickt er sich eine irrsinnige Idee zusammen. Er findet die Seite von Ea. Dort wird ein Gegenstand zum Download angeboten, der die Erlösung für seine Brüder verspricht.

 

 

 

Das "Der mit der Schere läuft"-Spielset von ADD für nur 20 §. Nach der Installation zu finden unter Sonstiges, da wo die Mülleimer sind. Moritz besorgt gleich zwei Exemplare.

 

 

 

Volker schreckt mitten in der Nacht kurz hoch, schläft aber gleich wieder ein. Dabei ist er der einzige hier, der gesund ist. Körperlich jedenfalls. Noch. Er ist auch der einzige, der keinen Sim außerhalb der Familie kennt. Nur den Wolf Luciano. Er hat vor dem Einschlafen lange mit Heinz gesprochen. Sie sind sich einig, sie müssen so bald wie möglich in den Himmel kommen. Egal wie.

 

 

 

Nachdem sich Moritz zwei weitere Male übergeben hat, weckt er seine Brüder aus dem unruhigen Schlaf. Er habe einen schnellen und einfachen Weg gefunden, wie sie ins Jenseits gelangen können. Die Eltern und Geschwister warten schon auf sie. Und Moritz würde ihnen dann folgen.

 

 

 

Ein bisschen mulmig ist den beiden dann doch. Aber sie wollen nicht länger warten, bis der Nächste von ihnen einen Unfall erleidet.

 

 

 

Heinz rennt als Erster los. Nie hätte er gedacht, dass das so viel Spaß macht. Volker zögert zunächst noch.

 

 

 

Doch dann macht er es ihm nach. Moritz beaufsichtigt das gruselige Ritual und wendet sich gen Himmel.

 

 

 

Heinz schafft es als Erster, sich an der riesigen Schere zu schneiden. Jetzt ist er doch ein wenig überrascht.

 

 

 

Doch nun ist es zu spät, sich anders zu entscheiden. Er sinkt in sich zusammen und der inzwischen allseits vertraute Gott der Toten erscheint. Da das noch nicht unheimlich genug aussieht, gesellt sich auch noch ein besonders böse funkelnder Wolf dazu.

 

 

 

Volker hatte seinen Lauf unterbrochen, weil er dem Tod seines Bruders beiwohnen wollte. Nun macht einen neuen, halbherzigen Versuch, ihm direkt zu folgen.

 

 

 

Doch dann verlässt ihn schnell der Mut. Die ganze Tragik der Familie bricht wieder über ihn herein.

 

 

 

Moritz dreht inzwischen endgültig und vollkommen durch. Er erfährt eine weitere göttliche Erscheinung, den Sozi-Hasen, der in Micville seit Generationen nicht mehr gesehen wurde. Doch Moritz hat im Moment keine Zeit dafür. Er muss dringend was essen und obwohl er stark bleiben wollte, drängt ihn der Hunger nun doch noch eilig zum Kühlschrank. Der Hase kann ihm nur mühsam folgen, weil er nur beidbeinig hüpfen kann.

 

 

 

Damit hat jetzt niemand gerechnet. Vater Hans-Peter duldet dieses gotteslästerliche Verhalten seines Sohnes offenbar nicht. Er erschreckt Moritz zutiefst.

 

 

 

Was dieser nicht überlebt. Sozi, der Hase, hat noch nicht begriffen, dass er nun überflüssig geworden ist. Im Gegensatz zu ihm sind die Püppchen, mit denen er jongliert, merkwürdigerweise nicht unsichtbar.

 

 

 

Volker kann nun gar nicht anders, als den unerwarteten Tod seines großen Bruders zu betrauern. So hatten sie das nicht abgesprochen. Dass es so traurig werden würde, in den Himmel zu kommen, hatte er nicht erwartet.

 

 

 

Völlig in Gedanken isst er die kalten Nudeln, die Moritz ja nun nicht mehr braucht. Seine ganze Familie ist jetzt im Jenseits. Hier im Diesseits will ihn niemand haben. Auf keinen Fall will er hier alleine zurückbleiben. Er fasst also neuen Mut.

 

 

 

Er will zu seiner Familie in den Himmel. Also nimmt er wieder die große Schere und läuft los.

 

 

 

Allerdings macht ihm das so viel Spaß, dass er diese Aktion immer wieder abbricht, wenn sein Bedürfnis gestillt ist.

 

 

 

Dass es so schwierig werden würde, hat Volker nicht erwartet. Er zieht sich an, und grübelt ein wenig auf dem Sofa, wo er dann einschläft.

 

 

 

Er verschläft fast den ganzen Vormittag und hat dabei wirre Träume.

 

 

 

Gegen 11.30 Uhr wacht er auf und ist nun bereit für einen neuen Versuch.

 

 

 

Diesmal läuft er mit der Schere im Haus herum, damit er keine Passanten erschreckt und auf sich aufmerksam macht.

 

 

 

Doch auch dieser Selbstmordversuch bleibt erfolglos.

 

 

 

Schmusehäschen Sozi fällt erneut vom Himmel und landet unsanft in der Küche. Volker ist allerdings nun schon unter der Dusche.

 

 

 

Volker will ihm den Rücken kraulen. Die erste romantische Interaktion in seinem Leben. Doch es ist ja niemand mehr da, der sich Sorgen um seine sexuelle Orientierung machen könnte.

 

 

 

Dafür gäbe es allerdings auch keinen Grund. Volker kann Sozi nur vertraut küssen. Oder will er ihn essen?

 

 

 

Müde und hungrig legt sich Volker nun einfach ins Bett.

 

 

 

Sozi hoppelt hinterher, bleibt aber voll Anstand vor der Tür zum Schlafzimmer stehen und lacht sich kaputt, bevor er sich wieder in Luft auflöst.

 

 

 

Als er aufwacht, ist Volker wieder allein.

 

 

 

Draußen ist es schon wieder dunkel geworden. An den Grabsteinen seiner Familie kommt Volker ins Grübeln. Sind sie alle noch hier oder doch im Himmel?

 

 

 

Dann glaubt er, den Geist seiner Oma zu sehen.

 

 

 

Er unternimmt einen neuen Versuch, ins Jenseits zu seiner Familie zu kommen.

 

 

 

Dieses Mal mit Erfolg. Der Gott der Toten erschreckt ihn ein bisschen, obwohl er ihn ja nun eigentlich schon kennt.

 

 

 

Die Wunde am Handgelenk blutet zwar nicht, aber Volker merkt, dass dadurch seine Lebensenergie entweicht wie die Luft aus einem Ballon.

 

 

 

Dann bricht er tot zusammen.

 

 

 

Der Gott der Toten schüttelt verständnislos den Kopf.

 

 

 

Dann fährt der letzte Ottomas gen Himmel.

 

 

 

Bald wird man sich in Micville wohl die übelsten Schauergeschichten über dieses Haus erzählen. Die Stadtverwaltung will es auch nicht wieder neu an eine Familie verkaufen, um die Geister der Verfluchten nicht wieder zu wecken. Hier können sie keinen Schaden mehr anrichten, so hofft man.

 

 

 

Ob sie nun tatsächlich dort oben sind?

War dieses entsetzliche Familiendrama denn wirklich nötig?

Und wenn ja, war es dann nicht eh schon zu spät?

 

Keine Ahnung. Vielleicht wird es sich zeigen. Irgendwann.